Einige der interessantesten Zeugnisse der präkolumbischen Zivilisation kann man in dem archäologischen Park von San Agustín besichtigen, welcher 1995 von der UNESCO auf die Liste des Weltkulturerbes gesetzt wurde. Hier befindet sich die größte Ansammlung religiöser Monumente und megalithischer Skulpturen in ganz Südamerika und zählt deshalb zu den bedeutendsten historischen Stätten des Landes.
Zu unserer Freunde waren wir ziemlich alleine vor Ort, da die Anreise doch etwas beschwerlicher ist und länger dauert und dadurch auch nicht unbedingt den Volksfestcharakter so mancher anderen Sehenswürdigkeit hat...
Von San Agustin (1400 m) ging es es dann die Hänge der Anden runter in die Randgebiete des Amazonasdschungels auf ca. 300m und weiter in Richtung ecuadorianischer Grenze, wobei die Strasse immer öfter mal zur Piste wurde und die ersten großen Zuläufe des Amazonas überquerrt werden mussten.
Das Kolumbien überhaupt eine "Wüste" haben kann, ist auf den ersten Blick schon schwer vorstellbar, bewegt man sich doch meistens in subtropischen bis tropisch Landschaften, egal ob an der Karibik oder in den Anden, aber es gib sogar mehrere, wie die Landzunge an der Karibik an der Grenze zu Venezuela bereits gezeigt hatte, außerdem ist das Land im Verhältniss zu Deutschland ja auch mehr als dreimal so groß.
Nach unserem unfreiwillig langen Aufenthalt in Bogota machten wir uns noch abends auf den Weg die Stadt gen S/W zu verlassen. Da wir jetzt erst einmal genug von Großstadtgewühl und Menschenmassen hatten, hatten wir uns für die weniger freqentierte Strecke über Neiva und die E45 entschieden und ließen Cali rechts liegen. Außerdem wollten wir unserem Faible für die kleineren unbekannteren Grenzübergänge frönen.
Auf den ca. 1000km in Richtung Grenze sollte nun also eine kleine klimatische Besonderheit in Form der Tatacoa-Wüste liegen, bedingt dadurch dass das Tal auf mehreren Seiten von so hohen Bergrücken der Anden vom Regen abgeschirmt wird, dass es kaum Regen dorthin schafft. Zum Glück bogen wir schon vorher von der Hauptstrasse ab und folgten einer ehemaligen Eisenbahntrasse durch die Berge, die schlussendlich mehr zu bieten hatte als die touristisch stark ausgebaute und letzlich für eine Wüste viel zu grüne "Wüste". Mag an der Jahreszeit gelegen haben und dass sie für unseren Geschmack zuuu stark touristisch ausgebaut ist, aber bestimmt auch an dem etwas unschiedlichen Freizeitverständnis. Ganz am Ende der offiziellen Straße durch die "Wüste" fanden wir dann doch noch einen schönen Stellplatz für die Nacht.
Das wir schlussendlich 4 Tage in Bogota verbringen, war nicht im entferntesten geplant. Eigentlich wollten wir die zweitgrößte "Stadt" Südamerikas schnell umfahren, da wir uns aber ein Paket mit weiteren Ersatzteilen hierher hatten schicken lassen, blieb uns das Abenteuer einer weiteren Megametropole ( 9 Mio. Menschen !!!!! ) nicht erspart. Zudem wollten wir auch noch ein paar Sachen per Paket nach Hause schicken. Nachdem wir am Freitag Abend um 17:00 nach einer Odyssee durch 3 verschiedene Abholstationen rund um den Flughafen endlich unser Paket in Empfang genommen hatten, hatten wir auch schon fast die Zeit erreicht, in der wir mit unserem Kennzeichen das Stadtgebiet befahren dürfen (um den Verkehrskollaps etwas in den Griff zu bekommen, dürfen an wechselnden Wochentagen zu den Hauptverkehrszeiten nur Autos mit den geraden oder ungeraden letzten Kennzeichenzahlen fahren, was leider auch für Ausländer gilt). Eigentlich waren wir schon da von dem Verkehr und dem Smog bedient, denn Bogota liegt ähnlich wie Mexiko-City auf einer Hochebene von 2600 m, umgeben von mehreren über 3000 m hohen Bergen. Da wir jetzt aber schon einmal da waren, wollten wir uns das "Erlebnis" nicht entgehen lassen. Als Stellplatz hatten wir uns einen der vielen bewachten Parkplätze in der Innenstadt ausgesucht, was auch kein Problem war.
Die "Altstadt" ist recht übersichtlich im Vergleich zur sonstigen Größe und hatte für uns auch nicht besonders viel zu bieten, außer dem wirklich erstaunlichen (und kostenlosen) Kunst-Museumskomplex rund um das Botero-Museum.
Nach einigem Suchen hatten wir dann auch eine Filiale der Post gefunden, nur um gerade noch die nötigen Infos, Preise, Kartonagen und Zoll- und Begleitformulare zu bekommen, bevor man sich in ein verlängertes Wochenende (Mo. Feiertag ) verabschiedete...... So hatten wir die Möglichkeit, eine Besonderheit Bogotas am So. kennenzulernen, denn dann werden am Vormittag bis um 14:00 einige der großen, die Stadt durchschneidenden Verkehrsadern, für den motorisierten Verkehr gesperrt und für Radfahrer, Skater, Jogger und wandernde Familien freigegeben. Was uns, als alte Flohmarktgänger dann auch noch besonders freute, war endlich mal ein "richtiger" Flohmarkt mit Kunst, Antiquitäten und Krempel.
Am Montag wurden dann die Pakete gepackt und der defekte Wasserhahn und das defekte Frischwasser-Rückschlagventil ausgetauscht. Am Di.-Morgen wurden dann die Pakete in ein Taxi verfrachtet und in das Postamt gebracht, in dem man uns schon freudig erwartete und begrüßte. Danach stand dann leider mal wieder ein Besuch beim Zahnarzt auf dem Programm, leider wurde aus der erhofften kurzem Behandlung dann eine mehrere Stunden dauernde Extraktion des gesamten schmerzenden Backenzahns......
Knapp 50km von Bogota wird schon seit seit der Zeit der Inca Salz abgebaut und in den 1950'ern fing man dann mit einer ersten unterirdischen Salzkathedrale an, deren Nachfolger heute zu den größten religiösen Bauwerken der Welt zählen soll. Ein bisschen spuki und skuril ist sie auf jeden Fall......
Zwischen den beiden Millionen-Metropolen Bucaramanga und Bogota haben sich noch einige sehr pitoreske sogenannte Kollonialstädtchen erhalten, aus denen Barichara und Villa de Leyva mit ihrer intakten "Kollonialarchitektur" besonders hervorstechen.
Auch wenn es an der Karibik momentan sehr heiß ist, entschließen wir uns nicht direkt ins Landesinnere zu fahren, sondern zuerst noch an der Küste entlang in Richtung venezulanischer Grenze. Die ersten ca. 380 km ist es noch tropisch grün, aber dann wechselt die Vegetation doch ziemlich abrupt in eine trockene Halbwüste, die bis zur Grenze immer trockener wird, was den großen "Vorteil" hat, dass die Luftfeuchtigkeit auch rasant abnimmt.
Dank unseres lokalen Helfers "Luis" unserer britischen Agentur ging es dann seit gestern doch "recht" schnell und wir haben dabei sogar noch ein sehr sympatisches Pärchen aus Dt./Östereich kennengelernt, das sein Fahrzeug von Bremerhaven mit demselben Schiff nach Kolumbien verschifft hat.
Zu unserer großen Erleichterung hat unser Womo die Verschiffung ohne Kratzer, Beulen und Einbruchsversuche überstanden -- unsere "Sicherheitsmaßnahmen" haben also wieder einmal gehalten.
Um 18:30 sind wir dann nach einem langen und anstrengenden Tag mit viiielen Unterschriften und Stempeln auf noch mehr Papieren endlich wieder zurück im Hotel. Den Abend verbringen wir dann auf dem Parkplatz damit, die Trennwand wieder auszubauen, das (immer noch unbenutzte) Reserverad wieder anzubringen, die ganzen Sachen, die wir aus dem Führerhaus entfernt hatten, wieder zurückzuräumen und den Frischwassertank neu zu befüllen.
Die Woche in Cartagena verbringen wir mit ausgiebigen Besichtigungstouren in der Altstadt und am Strand, an dem man allerdings nicht wirklich baden kann, da aus dem Hafen und der Stadt (insgesammt fast 1 Mio. Einwohner) eine nicht wirklich vertrauenserweckende Brühe ins Meer gespült wird.
Ich muss zum wiederholten Male meine Schuhe flicken lassen, wir besuchen verschiedene Museen und die Citadelle und arbeiten uns durch das vegetarische Restaurantangebot der Stadt . Am Sa. besuchten wir dann ein sehr modernes 3D-Kino und schauen uns den neuen Star-Wars in engl. mit span. Untertitel.
Von der Präsidentschaftswahl am gestrigen Sonntag bekamen wir dann eigentlich kaum etwas mit, da es so gut wie keine Wahlwerbung gab. Das einzig Auffällige war das Verkaufs - und Konsumierungsverbot von Alkohol in der Öffentlichkeit (warum alkoholfreies Bier ebenfalls darunter fiel, konnte man mir im Supermarkt dann nicht erklären......).
Heute Nachmittag ist dann auch mal wieder Laundry angesagt --- diesmal im "Beer&Laundry", wo man gemütlich eine Pizza essen kann, während nebenan die Waschmaschine läuft....
Inzwischen sind es nun schon 14 Tage, die wir größtenteils ungeplant in verschiedenen Hotels wohnen, zuerst in Panama City, dann in Colon und dann wieder in Panama City, bevor es nach Cartagena in Kolumbien weiterging.
Schon zwischen unserer ersten Anfrage bei WWL (Wallenius Wilhelmsen Logistics) und danach über die Agentur IVSS-UK verschoben sich die Ankunfts- und Abfahrtszeiten für unser Schiff in Panama ja mehrfach. Irgendwann fingen wir an, das Schiff zu tracken und mussten feststellen, dass es noch immer in Veracruz/Mexiko lag, obwohl es eigentlich schon längst mit unserem Auto den Hafen von Colon in Panama verlassen haben sollte....... Als wir Panama verließen, war dass Schiff also noch gar nicht in Panama angekommen. Wir hatten bei unserer Hotelbuchung schon einen Puffer einberechnet, aber der reichte jetzt natürlich nicht mehr. Inzwischen war unser 1. Hotel in Cartagena uns auch schon etwas über geworden und wir suchten uns ein anderes für einen "Tapetenwechsel", seit gestern Abend (Sa.) soll unser Auto jetzt auch zumindest in Cartagena sein. Laut der Agentur kann es sich aber trotzdem noch bis Dienstag oder Mittwoch hinziehen, bis wir endlich wieder mobil sind.
Montag Mittag dann endlich die ersehnte Mail der Agentur, wir sollen doch bitte vorbeikommen um ein paar Unterlagen zu unterschreiben.
Der Flug mit Copa-Air, die Abfertigung bei der Einreise und der Transfer zum Hotel verliefen so unaufgeregt einfach und schnell, so dass wir eigentlich viel zu früh am "Casa Bustamante" eintrafen. Nach einer kurzen Verschnaufpause machten wir uns dann auch gleich auf den Weg zu Fuß in die nahegelegene Altstadt, um etwas zu essen und erste Getränke einzukaufen.